Juden in Baden-Baden : Chronik
1267 | Erste Erwähnung von Juden in der Markgrafschaft Baden |
1524 | Markgraf Philipp I., von humanistischem Gedankengut geprägt, nimmt eine größere Zahl von Juden in der Markgrafschaft Baden auf |
1584 | Markgraf Philipp II von Baden-Baden weist außer den zwei reichsten Familien alle Juden aus |
1609 | Erste jüdische Kurgäste in Baden-Baden nachgewiesen |
1681 | Schutzjuden erstmals in der Stadt Baden-Baden urkundlich erwähnt |
1714 | Erste umfassende und einheitliche Regelung der Rechte und Pflichten der Juden in der Markgrafschaft Baden durch die Judenverfassung vom 1. August 1714 |
1808 | Das 6.Konstitutionsedikt erklärt die badischen Juden als erbfrei, d.h. sie dürfen Grundbesitz erwerben, Handel und Gewerbe treiben, Staatsämter in der Exekutive übernehmen |
1809 | Weinbrenner baut in der Stadt Baden-Baden das neue Armenbad, in dem in der dritten Klasse auch Juden zugelassen werden |
1816 | Erstmals ist eine jüdische Gastwirtschaft in Baden-Baden urkundlich belegt |
1848 | Juden erhalten staatliche Gleichberechtigung im Großherzogtum Baden: Zulassung zum Staatsdienst, Wählbarkeit zu Abgeordneten, aber noch keine Gleichberechtigung bei den gemeindebürgerlichen Rechten |
1862 | Oktober vollständige rechtliche Gleichstellung der Juden Baden-Badens |
1867 | 18. Eröffnung des Israelitischen Betsaales im Gasthaus Baldreit in Baden-Baden |
1899 | Einweihung der von Ludwig Levy erbauten Synagoge |
1913 | 22.Juni: Freifrau Mathilde von Rothschild aus Frankfurt stiftet ein Erholungsheim für mittellose kurbedürftige Frauen und Mädchen israelitischen Glaubens |
1919/20 | Antisemitische Veranstaltung und Ausschreitung in Baden-Baden |
1921 | Eröffnung des von der Familie Lehmann gespendeten Friedhofs |
1930 | Zusammenschluss gegen die NSDAP-Ortsgruppe |
1937 | 20.Januar: Jüdischen Bürgern und Gästen wird der Thermenbesuch, Handel und Erwerb von Grundstücken verboten |
1938 | 10.November: Zerstörung der Synagoge; Deportation von 52 jüdischen Männern in das KZ Dachau |
1940 | Deportation von jüdischen Mitbürgern nach Auschwitz |
1947 | März: Die französische Besatzungsmacht ordnet die Errichtung eines jüdischen Betsaales im Atelier des Bildhauers Joseph von Kopf, Werderstraße 2, an ( heutige Synagoge); er wird den restlichen jüdischen Mitbürgern zur Verfügung gestellt |
1956 | Wiederbegründung der Jüdischen Gemeinde |
1992 | 21.Mai: Erneute Einweihung des inzwischen renovierten Betsaales in der Werderstraße 2. Der Betsaal wurde lange nicht genutzt, da die erforderliche Mindestanzahl an Männern fehlte. Heute zählt die Israelische Kultusgemeinde über 300 Mitglieder |